11 Februar 2024

Auf in neue Abenteuer mit Gott

Hallo liebe Freunde,

heute schreibt euch Luna.

Während Gott uns, wie in unserem vorherigen Beitrag erwähnt, auf perfekte Weise zu unserem neuen Auto geführt hat, sieht es so aus, als würden wir in naher Zukunft auch nach einer neuen Bleibe und neuen Jobs suchen! Aber lasst uns die Zeit etwas zurückdrehen.

Vor ein paar Monaten hat mir der Herr ständig das Wort „Haus“ in den Sinn gebracht. Ich war verwirrt und fragte ihn: „Haus?! Was bedeutet das, Gott?“ Und dann sagte er mir, ich solle buchstäblich mit der Haussuche beginnen.

Nun, ihr kennt die Probleme, die wir mit unserem Nachbarn hatten. Aber wir hatten nie das Gefühl, dass es an der Zeit wäre, umzuziehen, weil es hier irgendwie noch unerledigte Dinge für Gott gab. Außerdem hatte ich nie den Wunsch, Hausbesitzer zu werden, daher war mir klar, dass diese Gedanken nicht aus meinen eigenen Wünschen stammten. Als ich ihn jedoch nach den Dingen fragte, die wir hier in diesem Apartmentkomplex tun mussten, schenkte mir der Herr Frieden und sagte, wir hätten die Lektionen gelernt, die wir hier lernen mussten, und alles andere, was unsere Nachbarn betrifft, sei seine Angelegenheit und Verantwortung , und nicht unseres (wir haben hier im Komplex auch zwei christliche Familien betreut und nicht nur für die Verrückte gebetet).

Und dann kam vor ein paar Wochen noch einmal die Bestätigung, als unsere Vermieterin uns von ihren Plänen erzählte, die Wohnung zu verkaufen! Natürlich bot sie an, sie an uns zu verkaufen. Aufgrund der aktuellen Inflation sind die Preise für Wohnungen und Häuser jedoch nahezu gleich und wir haben wieder das Gefühl, dass wir in diesem Gebäude hier in gewisser Weise "fertig" sind. Wenn es also die Möglichkeit gibt, mehr Natur um uns herum zu haben, was uns allen wirklich Spaß machen würde, warum nicht? Ich bin tatsächlich überrascht, dies jetzt mit so einem Frieden zu schreiben, denn mein eigener Wille, hier auf der Erde etwas zu besitzen, war früher das genaue Gegenteil. Im Moment schauen wir uns um und beten um Weisheit mit verschiedenen Möglichkeiten, aber wir sind weder in Eile noch besorgt. Gott führt uns wie immer auf dem ganzen Weg, weil er treu ist.

Darüber hinaus glauben wir beide, dass irgendwann eine Veränderung in unserer Beschäftigung auf uns zukommen wird. Wir sind beide ziemlich frustriert über unsere aktuellen Arbeitsbedingungen. Harry hat seine Situation im vorherigen Beitrag kurz geschildert, in dem es darum ging, diesbezüglich auf Gottes Timing zu warten.

Seitdem ein ausländisches Unternehmen das kroatische Unternehmen gekauft hat, für das ich vor drei Jahren angefangen habe zu arbeiten, ist alles so ziemlich in die kapitalistische Hölle geraten, was sehr traurig und hart anzuschauen ist, da es sich ursprünglich um ein kleines, familienähnliches Unternehmen in Kroatien handelte. Und da unser Team immer noch das beste Team ist, das ich je an einem Arbeitsplatz erlebt habe, und ich die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen wirklich liebe, würde mir der Abschied nicht leichtfallen. Allerdings sind wir alle als Team zunehmend unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen, fühlen uns nicht wertgeschätzt und wie eine austauschbare Nummer in einem Albtraum der Bürokratie. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich jetzt aktiv und ernsthaft nach etwas anderem suchen soll. Bei allen oben genannten Themen befinden wir uns also in einem Zustand des aufmerksamen Abwartens und Sehens und Zuhörens.


Schließlich hat Gott seit dem letzten Jahr etwas in mir erweckt, eine Richtung, von der ich nie gedacht hätte, sie einzuschlagen: den Aufbau eines Unternehmens im Kreativ-/Kunstbereich.

Im vergangenen Jahr hat mir der Herr offenbart, dass meine Kernidentität die eines Künstlers ist. Der Grund, warum das für mich so wichtig ist, liegt darin, dass ich mich immer ein wenig verloren gefühlt habe, wenn es darum geht, warum ich hier bin und wer ich wirklich bin. Das Aufwachsen in zwei Kulturen hat viele große Vorteile, hilft hierbei aber nicht viel und kann das Erkennen unserer wahren Identität sogar noch weiter verzögern, da man sich immer irgendwie „gemischt“ fühlt und nicht vollständig Teil von etwas ist. Ein Vater ist derjenige in der Familie, der Identität in das Leben seiner Kinder spricht. Die Lücke, die er hinterlässt, wenn er nicht (sehr) aktiv und positiv im Leben seiner Kinder präsent ist, ist groß. Ich denke, das ist einer der Hauptgründe, warum heutzutage so viele Menschen mit ihrer Identität kämpfen. Es gibt einfach nicht viele Familien mit einer intakten Vater-Kind-Beziehung. Johannes Hartl, ein Gebetshausleiter in Deutschland, sagte, dass dieses Thema der Vaterschaft das wichtigste Thema unseres Jahrhunderts sei. Und ich würde auf jeden Fall zustimmen.

Wie auch immer, mein Plan ist es, langsam Residualeinkommensströme über verschiedene Einkommenszweige aufzubauen. Gott weiß, wir brauchen es auf jeden Fall, wenn er uns die Aufgabe gibt, ein Haus zu kaufen oder zu bauen! Ich habe nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht, dies zu tun, und es gibt wirklich viele Möglichkeiten. Aber heute möchte ich eines dieser Beine mit euch teilen. Und wieder einmal ist es ein Bereich, in den ich nie einen Fuß setzen wollte! Ich schätze, das diesjährige Motto lautet für mich: Sag niemals nie, wenn es um Gottes Pläne geht.

Etwas mehr Hintergrundgeschichte dazu: Anfang dieses Jahres erhielt Bruder Tomy Arayomi ein Wort von Gott, in dem Gott uns Christen ermutigt, im Jahr 2024 in die Bereiche Geschäft/Unternehmen und Medien vorzudringen, um sie für Gottes Königreich zurückzugewinnen. Ich habe das genau dann gehört, als ich es hören musste und als Gott diese Themen in meinem Herzen erweckte. Er hat mich sehr ermutigt, in diese Richtung voranzuschreiten, und mit viel meine ich wirklich VIEL, okay, er weiß genau, wie sehr ich das brauche, um diese völlig neuen Wege des Unternehmertums zu beschreiten. Gottes perfektes Timing verblüfft mich immer.

Und das ist nun eines der neuen Dinge, die Gott in mein Leben gebracht hat: https://youtube.com/@Truth.46od?feature=shared

Dies ist mein Englisch-kroatischer YouTube-Kanal (mit deutschen Untertiteln bei den englischen Videos), auf dem ich nachdenkliche Videos zu verschiedenen Themen zur Ermutigung, Meditation und Gottes Wahrheiten für unser Leben, poste. In einer Welt voller extremer Kurzvideos und kurzer Aufmerksamkeitsspannen möchte ich eine Plattform als Oase abseits von allem Schnelllebigen bieten, auf der Gott uns mit seinen Versprechen, seinem Segen, seiner Ermutigung und seiner Liebe erfüllen kann. Oh, was für eine Achterbahnfahrt des Erlernens völlig neuer Fähigkeiten war das in den letzten Monaten! Und es ist natürlich noch nicht vorbei. Aber ich bin überrascht zu schreiben, dass das Erstellen dieser Videos mehr Spaß macht, als ich dachte. Aber das hat wiederum etwas mit meiner Kernidentität zu tun. Künstler lieben es einfach, neue Dinge zu erschaffen, zu experimentieren und zu erforschen. ;-) Also, anschauen, klicken, liken, abonnieren und teilen! Den Satz habe ich schon mal drauf. 

Möge Abbas Shalom euch segnen und bewahren. Du bist Ihm wertvoll.

Fühlt euch gedrückt!

Luna und Familie

29 Dezember 2023

Was macht Gott in Kroatien?

Während viele in Kroatien vor allem Urlaub machen, arbeitet Gott im geistlichen Hintergrund an ganz anderen Dingen. Hier und da schenkte Er uns kleine Einblicke in seine Pläne, damit wir sie beten, proklamieren und daran teilhaben können. Davon wollen wir euch dieses Mal erzählen.


„Upper Room“ Zagreb

Den letzten Blogeintrag schrieben wir kurz nach unserem Besuch im Gebetshaus von Slavonski Brod Anfang des Jahres. Dabei fassten wir für euch auch kurz den Hintergrund und Sinn von Gebetshäusern zusammen, wie stark Gott durch diese Initiativen in unserer Zeit wirkt und welche Möglichkeiten jeder hat um daran teilzuhaben.

In Slavonski Brod gab mir der Heilige Geist den Impuls, ich (Harry) solle mich mit dem Gebetsraum „Upper Room“ (dt. „Obergemach“) in Zagreb verbinden. Diese kleine Gebetshaus-Initiative wurde von Jerry und Zuzanna Low ins Leben gerufen. Jerry war als junger Mann Teil der amerikanischen „68er“-Hippie-Bewegung, war dann im Gefängnis und durch das „Jesus-Movement“ Jesus begegnet und von Ihm völlig verändert geworden. Bald bekam er eine Bürde für die Balkanländer und wurde später als Missionar nach Jugoslawien geschickt. Im Norden Serbiens diente er in einer Gemeinde, wo er auch seine spätere Frau Zuzanna kennenlernte. Als der Krieg ausbrach, wurden sie mit ihren kleinen Kindern zurück in die USA gerufen und dort blieben sie 25 Jahre lang, während es sie die ganze Zeit wieder zurück in ihre Berufung auf den Balkan zog. Endlich, nachdem sie ihre Kinder großgezogen und selbst geistlich gereift waren, öffnete der Herr ihnen die Türen um 2014 zurückzuziehen, und zwar nach Zagreb. Hier starteten sie ca. zwei Jahre später den „Upper Room“, in Verbindung mit dem gleichnamigen Gebetshaus in Dallas, USA, in dem sie zuvor lange Jahre gedient hatten.

Unsere Freunde in Slavonski Brod erzählten uns schon 2019 von Jerry und Zuzanna, so dass Luna 2020 schon einmal eine der Gebetszeiten besuchte. Zu der Zeit waren die beiden allerdings gerade nach Amerika zurückgekehrt, denn inzwischen hatte Jerry ernste gesundheitliche Probleme, die später als die Folgen des „Lou-Gehrig-Syndrom“ (auch „ALS“) diagnostiziert wurden. Im November 2021 ging er heim zum Herrn, doch zuvor konnte er, mit Zuzannas Hilfe, noch Gottes Geschichte in seinem Leben in einem Buch „Trapped in America“ (dt. „Gefanngen in Amerika“) festhalten. Im November dieses Jahres erschien das Buch auf Kroatisch. Es trägt einen Teil von Gottes Herz für den Balkan und eine mächtige Gebetssalbung in sich.

Bis 2022 trafen sich im Upper Room Zagreb zumeist wenige zu Gebet und Lobpreis, doch seitdem schickte Gott auch immer wieder neue Leute, darunter viele junge suchende Seelen. Einige von ihnen bekehrten sich in dieser Zeit und brauchen nun Anleitung im Leben mit Jesus, andere sind in anderen Gemeinden gut aufgehoben. Auch einige erfahrenere Geschwister im Glauben kamen in letzter Zeit dazu. Gott scheint hier gerade die Leute zu sammeln und zusammenzufügen, die er in diesem Projekt gebraucht möchte.


Während wir im Februar diesen Jahres wieder einmal eine Woche in Slavonski Brod waren, um Zeit in Stille, Gebet und Lobpreis vor Gott zu verbringen und unsere Freunde zu besuchen, bekamen wir Jerrys Buch in die Hand gedrückt. Sofort begann ich darin zu lesen und es dauerte nicht lange, bis ich merkte, wie Gott dadurch zu mir sprach: „Knüpfe Kontakt mit dem Upper-Room-Team in Zagreb. Ich möchte dich dort einfügen.“

Ich war zugleich aufgeregt und völlig ruhig! Aufgeregt – denn das war das erste Mal seit unserem Umzug, dass mir Gott auf so klare Weise eine Aufgabe in Kroatien gab. Die vorangegangen 3 Jahre (erkenne ich jetzt) waren für uns eine Zeit des Ankommen und für mich eine Zeit des Sprachenlernens, des Demütigens, und des Wartens auf Gott.  Nicht, dass ich es jetzt nicht mehr nötig hätte die Sprache zu lernen, mich zu demütigen und auf Gott zu warten – im Gegenteil, das wird wohl nie aufhören – doch nun ist es auch Zeit, zu gehen und zu dienen, wo er mich hinschickt.

Frieden hatte ich, und habe ich, weil ich spüre wie das Gottes Plan ist. Ich muss mich dafür nicht überanstrengen, muss keinen Arbeitsvertrag erfüllen, muss mich niemandem gegenüber beweisen. Ich darf in Seinem Plan mitmachen und darüber staunen, was Er dabei tut – an mir und an anderen – durch andere und durch mich. Spannend und entspannt zugleich!

So kam es, dass ich im Frühjahr einige Male zu einem der Gebets- und Lobpreiszeiten in den Upper Room Zagreb fuhr um die Geschwister dort kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen Gottes Gegenwart aufzusuchen. Im Mai trafen Luna und ich uns mit der Leiterin Zuzanna und verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Da ich von Mai bis Oktober wieder als Rafting- und Kayakguide voll eingespannt war, fuhr ich ungefähr einmal im Monat, wenn es passte, nach Zagreb und übernahm auch einige Male die Lobpreisleitung mit Gitarre und Gesang. Dreimal die Woche gibt es dort eine zweistündige Gebetszeit am Abend, manchmal mit Live-Lobpreis, manchmal mit Übertragung im Hintergrund, außerdem einmal Bibellesung und am Samstagabend Gemeinschaft, Lobpreis und Predigt. Einmal im Monat geht das ganze Team zusammen in die Stadt, um Menschen auf der Straße Gottes Liebe weiterzugeben und für sie zu beten.

Seit November nun kann ich regelmäßig einmal wöchentlich hinfahren und zweimal im Monat Lobpreis leiten. Es sind immer ganz besondere Zeiten, in denen wir gemeinsam in Gottes Gegenwart eintauchen, sich von seiner Gnade und Frieden durchdringen lassen und dann die Dinge in die geistliche Welt hineinbeten, die Er uns aufs Herz legt. Neben den Gebetszeiten treffe ich mich nun auch regelmäßig mit einem jungen, frisch-bekehrten Mann, um ihm zu helfen Jesus besser kennenzulernen. Im Sommer war er schon getauft worden, doch noch immer plagen ihn Dinge aus der Vergangenheit und vor allem Angriffe und Versuchungen in Gedanken. Vor kurzem kam er samstags zu uns nach Karlovac und durch Ermutigungen und Gebet erlebte er ein gutes Stück Freiheit. Doch auch weiterhin hat er im Alltag zu kämpfen. Wem es auf dem Herzen liegt, der darf gerne mit für ihn beten und dass Jesus ihn völlig frei macht.

„Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei.“ (Johannes 8,36)


„Balkan Call“ Konferenz

Schon den ganzen Sommer über freuten wir uns auf die „Balkan Call“ Konferenz, die seit einiger Zeit jedes Jahr in einem anderen Balkanland veranstaltet wird. Eingeschlossen sind 12 Länder von Rumänien bis Türkei, die alle einen geografischen Anteil an unserer Halbinsel haben, vor allem aber alle untereinander in die verschiedensten Kriege und Konflikte verwickelt waren und immer noch sind. Vieles davon war mir gar nicht bewusst, z.B. dass in (Nord-)Mazedonien noch bis 2001 Krieg herrschte, und nicht nur zwischen Türkei und Griechenland, Serbien und Kosovo, Serbien  und Kroatien natürlich, Albanien und Montenegro, Griechenland und Mazedonien, natürlich auch zwischen Roma und allen anderen, sondern u.a. auch zwischen Mazedonien und Bulgarien sehr schlechte Beziehungen bestehen, aufgrund von Verbrechen und Vergeltungen aus der jüngeren und älteren Geschichte.

Beim Balkan Call treffen sich Christen aus allen diesen Ländern, loben und singen zusammen Gott, den Herrn über alle Nationen, und gehen stellvertretend für ihre Völker Schritte aufeinander zu: Jedes Land kommt einmal an dem Wochenende auf die Bühne um das Gastgeberland zu segnen. Dabei tun die Vertreter Buße für Geschehnisse aus der Vergangenheit, bitten um Vergebung und sprechen Segen über die Gastgebernation aus. Vertreter jenes Landes erwidern dann diese Bitten und Segen in demselben Geist der Bruderliebe und Einheit. Hier geht es nicht um leere, äußerliche Handlungen, sondern um echte Begegnungen, echte Aussprache und Versöhnung zwischen ansonsten feindseligen Völkergruppen – und diese Friedenshandlungen werden von Gottes Geist benutzt um die geistliche Welt auf dem Balkan zu verändern.

Davon konnten wir uns selbst überzeugen, denn der Balkan Call wurde dieses Jahr genau zwischen Zagreb und Karlovac in dem kleinen Ort Jastrebarsko, 20 Minuten von uns entfernt, veranstaltet. Wir mussten also nicht einmal ein Hotelzimmer buchen, sowie sonst die meisten der über 450 Teilnehmer. Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag erlebten wir abwechselnd Gottes starke Gegenwart im Lobpreis, Erneuerung unseres Denkens durch Sein Wort, spannende neue Bekanntschaften – doch am eindrücklichsten waren wirklich die Worte von Buße und Segen der verschiedenen Ländern für Kroatien und wieder zurück. Ein serbischen Pastor, der vor allen auf die Knie ging, um Vergebung bat und sich später mit einem kroatischen Bruder in den Armen lag – allein dieser Moment löste bei vielen Tränen und innere Heilung aus, die z.B. Angehörige im Krieg verloren haben, oder jahrelang Hassreden über die jeweils andere Seite ausgesetzt waren. Prophetische Worte der Ermutigung, auch von Kroaten an andere Länder. Ein junger argentinischer Pastor, der Teil eines Netzwerks von mehreren Hundert Südamerikanern ist, die jede Woche für den Balkan beten!


Und dann trat auf einmal ein Deutscher auf die Bühne und erzählte, wie Gott ihn beauftragte hatte, auf diese Konferenz zu kommen und stellvertretend für die Deutschen um Vergebung zu bitten für das, was der Einmarsch der Nazis ins damalige Königreich Jugoslawien im zweiten Weltkrieg an Elend, Verbrechen und Mord in Kroatien möglich gemacht hat. Johannes Blum ist Geschichtslehrer an einem Gymnasium bei Stuttgart, außerdem Seelsorger und Gebetsleiter und es war sehr spannend, ihn kennenzulernen. Am Sonntagnachmittag, nach der Konferenz, machten wir uns gemeinsam mit ihm, einem Pastorenehepaar aus Mazedonien und einer weiteren Kroatin auf den Weg zu einem katholischen Kloster in der Nähe um hier zu beten.  Hier bestand unter der nationalsozialistischen NDH (oder auch „Ustascha") eins von wenigen Kinder-Konzentrationslagern, in dem die Waisenkindern von getöteten Partisanen-Eltern „betreut“ und „umerzogen“ wurden, wobei viele von ihnen ums Leben kamen.

Viele von diesen traurigen Seitenplätzen sind in Kroatien überhaupt nicht bekannt; leider besteht auch eine starke innere Gegenwehr, die eigene Schuld öffentlich anzuerkennen und zu bereinigen. Da haben auch die kroatischen Kirchen noch Nachholbedarf. Aber wir glauben, dass mit diesen Gebetsaktionen eine Veränderung von Buße, Vergebung und Heilung eingeleitet wird. Vielleicht fragt sich der eine oder andere, was dieser Prozess mit der geistlichen Welt und Gottes Handeln zu tun haben soll. Eigentlich ganz einfach: Durch Sünde, Gewalt und Blutvergießen wird u.a. auch das Land verunreinigt und die geistlichen Mächte der Finsternis bemächtigt. Deshalb gibt es „geistlich finstere Orte“, was die meisten von uns sicher schon einmal gespürt haben. Durch ausgesprochene Buße, Vergebung, Versöhnung können diese Mächte gebrochen werden. Das ist wichtig, damit in der sichtbaren Welt Menschen von der Macht Satans frei werden, heilen können und offen für das Evangelium für Jesus werden.

Noch einmal anders gesagt: Als Billy Graham einmal gefragt wurde, was für eine erfolgreiche Evangelisation nötig wäre, antwortete er: „Erstens Gebet. Zweitens: Gebet. Drittens: Gebet.“ Meine Beschreibung dieser Kämpfe in der geistlichen Welt ist sicher sehr bruchstückhaft, vielleicht auch einseitig, aber das ändert nichts an der Realität dieser Kämpfe.

„Wenn mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und mein Angesicht suchen und umkehren von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2. Chronik 7,14)


Zajednica Karlovac

(Zajednica = dt. Gemeinschaft; ein Hinweis zur kroatischen Aussprache: „Z“ ist wie ein deutsches weiches „s“, wie in „Salz“; dagegen wird „c“ immer wie ein deutsches „z“ ausgesprochen, so wie in „Zug“ oder „Cäsar“. „V“ ist immer wie ein deutsches „W“. So, jetzt könnt ihr mal probieren, „Karlovac“ richtig zu sagen. ;-) )

Im letzten Blog schrieben wir kurz von drei „Neuen“ - zwei haben sich vor ca. einem Jahr frisch bekehrt und der Dritte war auf der Suche nach Gemeinschaft zu uns gestoßen. Alle drei treffen sich schon das ganze Jahr über regelmäßig mit einigen von uns zur Jüngerschaft; Luna und eine andere Schwester leiten zusammen eine der kleinen Gruppen. Außerdem sind sie jeden Samstag bei unseren Treffen dabei. Ende Juni durften wir die drei taufen. Es ist wunderschön zu sehen, wie viel Jesus in ihrem Leben bereits verändert hat, auch wenn natürlich jeder weiterhin seine Herausforderungen hat. Darüber hinaus legt uns Gott immer wieder bestimmte Menschen oder Gemeinden aufs Herz, für die wir beten oder denen wir dienen können. Und im gemeinsamen Lobpreis und Anbetung ist es, als ob Gott uns dient, uns erfrischt und neu mit seinem Geist füllt.


Familie und Arbeit

Unsere Kinder sind uns eine große Freude! Leider sind wir uns dessen gar nicht ständig bewusst. Junia hat die Hälfte der 4. Klasse geschafft, geht seit diesem Schuljahr im Klariette-Unterricht in die Musikschule und würde auch gerne wieder zur Reitschule gehen, doch dafür gibt es nur außerhalb von Karlovac gute Möglichkeiten. Sie malt und bastelt viel und möchte später einmal Designerin werden.

Amos geht in die Vorschule, oder „kleine Schule“, wie es hier auch heißt, in eine kleine private Gruppe mit 9 Kindern, zweimal die Woche vormittags. Dadurch spricht er inzwischen noch besser Kroatisch, schreibt schon schöne Buchstaben und Zahlen und beginnt langsam auch zu lesen. Neulich hatte er seine erste Aufführung überhaupt mit verschiedenen Reimen, Liedern und Tänzen. Ansonsten baut und spielt er mit Lego, Playmobil, Duplo, Baukasten, Autos oder verschiedenen Figuren oder die Kinder fahren draußen wahlweise Fahrrad, Skateboard oder Roller mit den Kindern unserer Freunde aus der Gemeinde, die nebenan wohnen.

Ende Oktober waren wir für einige Tage auf der Insel Rab, um nach Harrys Rafting-Kayaking-Saison etwas Urlaub zu machen. Dort gibt es sogar Sandstrände, eine äußerste Seltenheit in Kroatien. Von Regen, Sonne und Sturm haben wir dabei alles erlebt.

Luna schlägt sich jeden Tag wacker mit den verschiedensten Anliegen deutscher Unternehmen herum, die mit ihren Kartenterminals oder Onlineshops Probleme haben. Noch mehr als manche Kunden machen ihr bestimmte Umstände in der kroatischen Firma zu schaffen, die seit einigen Monaten zu einer amerikanischen AG gehört. Doch in ihrem Team mit all den vielen, tollen Kollegen halten alle zusammen und dadurch macht die Arbeit auch Spaß. Gemeinsam haben sie nun letzte Woche eine Mail für eine Gehaltserhöhung für alle an die Chefetage geschickt. Da könnt ihr also gerne für Gunst und einen positiven Ausgang beten. :-)


Ich (Harry) hatte diese Saison von Mai bis Oktober Vollzeit gearbeitet, nachdem ich letztes Jahr mit 30h/Woche angefangen hatte. Natürlich war das zu den Spitzenzeiten nicht immer leicht, doch Gott sorgte dafür, dass es meistens nicht zu viel Arbeit auf einmal gab. Ein paar Mal waren wir auch zusammen auf einer Kayaktour, und Ende Juni paddelten wir als „Familienurlaub“ 4 Tage lang den Fluss Kupa hinunter, wobei wir abends am Ufer unser Zelt aufschlugen.

Momentan arbeite ich wieder an einigen administrativen Aufgaben und im Dezember hatte ich auch zwei „Team-Building“-Gruppen zu betreuen, so dass ich auch diesen Winter wieder Teilzeit angestellt bleibe. Allerdings sind auch einige Dinge in der Firma vorgefallen, die mir nicht gefallen und ich bewege vor Gott, einen anderen Berufsweg einzuschlagen. Auch dafür könnt ihr gerne mitbeten.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ (Matthäus 6,33)


Ein neues Auto

Zum Schluss eine Geschichte, wie uns Gott zu unserem neuen Auto führte. Schon auf der Rückfahrt von der Insel Rab merkten wir, dass der Motor unseres guten alten Renault Scenic 2001er ein kleines Problem entwickelte. Über die nächsten 1 ½ Monate wurde dieses Problem stärker und lauter, bis man uns in der Werkstatt sagte, ein Teil der Zündkerze sei abgebrochen und in den Motorraum gefallen. Nun wurde es wirklich unangenehm, mit dem Auto weiter als in Karlovac hin- und herzufahren. Wir machten uns auf Autosuche, wobei ich herausfand, dass es mehr Auswahl an Gebrauchtwagen in Kroatien gibt als ich gedacht hätte. Leider sind sie nicht gerade günstiger als in Deutschland, eher etwas teurer, sodass sogar importierte Autos aus Mitteleuropa durchaus günstig angeboten werden.

Wir wollten uns bereits für einen ca. 10 Jahre alten VW Golf Variant entscheiden, oder für einen noch jüngeren Renault Megane, doch nach einem Gespräch mit einem Freund, der sich schon sein ganzes Leben mit Autos beschäftigt, dachten wir noch einmal um. Neuere Autos mit mehr Elektronik haben ja bekannterweise auch öfter Probleme mit ebendieser Neuerung. Auf der anderen Seite gibt es auch bewährte Marken und Modelle, die bis ins hohe Alter zuverlässig fahren. Und wenn ich es mir aussuchen könnte, wusste ich, hätte ich gerne einen Toyota. Doch von denen gibt es als Gebrauchtwagen, die für uns in Frage kommen, kaum mehr als eine handvoll im Internet zu finden.

Am 3. Advent war ich auf dem Rückweg vom Spielplatz mit den Kindern, als wir an einem Toyota Corolla Verso vorbeikamen, ein Auto, für dass ich mich schon begeistern konnte, als wir noch in Berlin lebten. Ich hielt kurz an und sagte zu Junia: „Guck mal Junia, Das Auto würde ich kaufen!“ - Sie sagte nur: „Einverstanden!“ (obwohl es dunkelgrau war, und nicht farbig, wie sie es gerne hätte). Zu Hause schaute ich mich weiter durch die Online-Anzeigen und mir wurde ein Toyota angezeigt, den ich bis jetzt wegen seinem 2007er Baujahr nicht in Betracht gezogen hatte. Ich schaute mir ihn an und stellte dabei fest, dass es ein sehr gut gewarteter und gepflegter Wagen war, der sogar in Karlovac zu Hause ist! Ich schickte ihn unserem Freund und er schrieb sofort begeistert zurück, dass das genau das richtige Auto für uns wäre, Gottes Auto für uns! Als ich mir die abgebildeten Dokumente genauer anschaute, fand ich auch die Adresse des Eigentümers und merkte nach einem Augenblick, dass ich genau an dieser Adresse ein paar Stunden vorher dasselbe Modell gesehen und gesagt hatte: „DAS Auto würde ich kaufen.“ Es handelte sich um genau diesen Wagen! Als Krönung bemerkte Luna später noch auf den abfotografierten Papieren, dass diese Ausführung „Toyota Corolla Verso LUNA“ heißt. :-D

Für den folgenden Tag vereinbarte ich eine Besichtigung und kurze Probefahrt, und Luna ging auf die Bank um einen Kredit zu beantragen. Etwas Geld hatten wir von der Saison schon zurückgelegt, doch das war nicht genug für ein vernünftiges Auto. Der Toyota erfüllt und übertrifft alle unsere Erwartungen, hat viel Platz, auch für größer-werdende Kinder und lange Fahrten in andere Länder. Wir sind dem Herrn sehr dankbar für seine genaue Führung und Beratung! ;-)

Denn umso mehr wäre ich ohne diese Bestätigung wohl doch wieder ins zweifeln gekommen, ob dieses Auto wirklich die beste Wahl für uns ist. Schließlich gibt es auch noch andere robuste Gebrauchtwagen, und einige davon mit weniger Kilometern und auch günstiger. Doch so sind wir sicher, dass Gott für uns dieses Auto ausgesucht hat, freuen uns darüber und in meinem Kopf ist nach dem vielen Suchen und Überlegen wieder Frieden eingekehrt.

Nachdem wir nun das Auto gekauft und abgeholt haben, möchte ich noch etwas hinzufügen: Auch, wenn Gott alles leitet, läuft nicht immer alles glatt. In diesem Fall wurde der Kredit von der Bank sehr langsam bearbeitet, ohne dass wir das vorher gesagt bekamen, und stand uns erst 2 Wochen später zur Verfügung, was mich in einige Verlegenheit gebracht hat, weil ich mit den Eigentümern bereits die Übernahme vereinbart hatte. Einerseits war das gut für mich um mich wieder einmal zu demütigen, andererseits war es eine Erinnerung daran, dass wir Gott und seine Absichten nie ganz verstehen werden, auch wenn wir sicher sind, auf seinen guten Wegen zu gehen. Am Ende kommt es immer auf den Glauben an: Er ist gut, allezeit – Allezeit ist Er gut!


So viel von uns,

wir wünschen euch ein gesegnetes neues Jahr 2024 mit neuen Erkenntnissen Seiner Liebe und Gnade, gerade in den Problemen und Schwierigkeiten, in denen ihr euch befindet.

Gott segne euch,

Harry, Luna, Junia & Amos

10 März 2023

Besuch im Gebetshaus Slavonski Brod


Endlich - nach 1 1/2 Jahren waren wir Ende Februar wieder einmal im Osten Kroatiens in Slavonski Brod bei unseren Freunden und Geschwistern vom "Dom Molitve"/Gebetshaus. Zum vierten Mal verbrachten wir dort einige Tage, doch dies war das erste Mal, dass wir uns eine Ferienwohnung mieteten und nicht wie sonst das Zelt auf der Wiese direkt hinter dem Gebetshaus aufschlugen. 😄 Nun gut, sonst war es ja auch immer Sommer gewesen.

Der Gebetsraum im "Dom Molitve Slavonski Brod"

Das erste Mal besuchten wir das Gebetshaus auf unserer Kroatienrundreise 2019. Wir hatten in einem Vortrag von Johannes Hartl (Leiter des Gebetshauses Augsburg) gehört, dass es in Kroatien auch einen solchen Ort des Gebets gab. Wir waren einfach ohne vorher anzurufen von Zagreb aus hingefahren, waren einige Tage geblieben, hatten Bartol und Biljana, die Leiter des Hauses und Eltern von 8 Kindern, kennengelernt und viele Stunden in der Stille, im Lobpreis und der Anbetung verbracht. Bartol und Biljana hatten sich auch Zeit genommen über uns zu beten und uns zu segnen. Schon damals hatte der Heilige Geist dadurch mächtig in uns gewirkt.

Seitdem war es jedes Mal leichter gewesen, dort im Gebetsraum in Gottes Gegenwart anzukommen und in Lobpreis und Anbetung mit einzusteigen. Jedes Mal fachte Jesus sein Feuer in uns wieder mehr an und am Ende fuhren wir erholt und erneuert in Geist, Seele und Leib weiter. So auch dieses Mal.

Luna hatte in dieser Woche Urlaub, Junia Ferien und ich habe mir auch frei genommen. Die Kinder freuten sich zunächst einmal über eine große Eckbadewanne in der Ferienwohnung, doch auch darüber, wieder im Gebetshaus zu sein. Einmal sangen wir als Familie zusammen dem Herrn einige Lieder, ansonsten wechselten wir uns eher ab, stimmten in die bestehenden Lobpreis-Gebets-Zeiten mit ein oder übernahmen auch freie Schichten selbst. Wenn ihr wissen wollt, wie das aussieht, könnt ihr hier eine Aufnahme anschauen, in der Luna mit im Raum saß: Lobpreis und Fürbitte vom 21.3.

Meistens ist es aber ruhiger. Dann läuft im Hintergrund leise die Übertragung des IHOP (International House of Prayer in Kansas City) und man kann sein Herz Gott öffnen, Ihm ausschütten und von Ihm neu gefüllt werden. In dieser Atmosphäre, in der seit über 10 Jahren viele Stunden jeden Tag gebetet wird, fällt das besonders leicht.

Woher kommt die Idee mit diesen Gebetshäusern?

Diese Art von Lobpreis, gesungenem Gebet und Fürbitte geht auf König David zurück. In 1. Chronik ab Kapitel 15 lesen wir, wie er die Bundeslade Gottes nach Jerusalem bringen und in ein dafür gemachtes Zelt stellen ließ. Dort, vor der Gegenwart des Herrn, spielten und sangen 4000 levitische Musiker und 288 Sänger in Schichten Lobpreis, und das Tag und Nacht (1. Chr. 16, 37; 23,5; 25,1-7), während die Priester und anderen Leviten die übrigen, vom Gesetz vorgeschrieben Dienste verrichteten.

Diese Lobpreisordnung wurde insgesamt 7x im Alten Bund praktiziert (unter König David, unter Salomo im neu-errichtetem Tempel, unter den Königen Josaphat, Joas, Hesekiel, Josia und unter Ezra und Nehemia nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft in Babylon). Auch in der christlichen Kirchengeschichte gab es immer wieder Orte des "24-7-Gebets", z.B. in verschieden Klöstern und in der Glaubensgemeinschaft Herrnhut in Sachsen. Seit 1973 gibt es anhaltendes Gebet in Seoul, Südkorea, in der Gemeinde "Yoido Full Gospel Church". Dann, 1999 begann in Kansas City, und kurz danach an vielen Orten auf der Welt, unaufhörliches Gebet, bei dem sich häufig Lieder, gesungene Gebet und Fürbitte abwechseln. Auch in Augsburg wird seit 2011 Tag und Nacht gesungen und gebetet. 

Warum erzähle ich euch das alles?

Der Herr hat durch solche Gebetsräume und -teams in den letzten Jahrzehnten sehr stark gewirkt. Auch hier in Slavonski Brod sind viele junge und auch ältere Menschen zum Glauben gekommen, wurden von Abhängigkeiten und dämonischen Manifestationen befreit, von Krankheiten geheilt und sind zu reifen Nachfolgern Jesu herangewachsen, die wieder anderen das Evangelium weitergeben. Außerdem dienen diese Räume als Erinnerung und Motivation für alle Gläubigen, sich immer wieder Zeiten in Gottes Gegenwart zu nehmen und sich völlig von Ihm ausfüllen zu lassen.

Mit diesem Blogeintrag möchte ich euch nicht nur Anteil an unserem Leben haben lassen, sondern euch auch ermutigen, selber regelmäßig Zeiten einzurichten, in denen Ihr das Angesicht des Vaters sucht, euch von Ihm umarmen und euer Herz verändern lasst. Ob ihr dabei ganz in Stille sitzt (oder kniet), Lobpreis macht oder anhört, laut betet/proklamiert oder eine andere Form wählt, sollte euch der Heilige Geist zeigen.

Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe einen Gebetsraum, eine offene Kirche oder ihr habt zu Hause einen Raum, in dem euch niemand stört. Es geht bei so einer Gebetszeit um mehr als ein tägliches Bibellesen - obwohl das Wort Gottes natürlich auch in Gottes Gegenwart zieht und ruft - denn oft haben oder nehmen wir uns, falls wir täglich die Bibel lesen, doch nicht genug Zeit um bei Ihm anzukommen, die Gedanken an den Alltag weggehen zu lassen und nicht schon an die nächsten Aufgaben zu denken. 

Unser liebevoller Vater ruft jedes seiner Kinder an so vielen Stellen in seinem Wort in diese unmittelbare Begegnung mit ihm:

"Seid still und erkennt, dass ich Gott bin." (Psalm 46,11)

Hier liegt sich für die meisten von uns das größte Hindernis verborgen: Still zu sein. Satan hat es heute geschafft, sowohl Gläubige als auch Nicht-Gläubige in ein Netz von Beschäftigung und Informationsflut einzufangen. Es kann sogar weh tun, wenn es einmal still um uns herum ist und wir nur sitzen und "nichts" tun. Aber wie willst du jemals verstehen, dass Gott dich um deiner selbst willen liebst und dir aus Gnade Rettung und Leben schenkt, wenn du ständig etwas tust oder zumindest etwas auf dich einrieseln lässt?

Zu der geschäftigen Martha sagte Jesus:

"Du machst dir Sorge und Unruhe um vieles; eines aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!" (Lukas 10,41b+42)

"Gott belohnt einen Lebensstil, der Ihn sucht im Gebet, Fasten, der Anbetung. Doch warum tun wir das nicht? Weil wir in Eile sind. Gott will das Hasten in uns töten. Die meisten von uns brauchen nicht mehr Zeit, sondern mehr Grenzen. Wenn du die Zeit, die du für dein Hasten aufbrauchst, nimmst, um still vor Gott zu sein, wird der Herr dich fast wie auf eine Autobahn nehmen. Erfolg ist, wenn ich mich auf etwas fokussiere und hart dafür arbeite. Guter Erfolg geschieht nur am Ort der Meditation. Und Gott will sicherstellen, dass das einzige, was dich am meisten begeistert die Zeit ist, die Du mit Ihm verbringst."

- Tomy Arayomi

Wir sollten lernen, über nur einen Bibelvers still zu werden und nachzudenken/zu beten/zu meditieren:

"Eines erbitte ich von dem Herrn, nach diesem will ich trachten: dass ich bleiben darf im Haus des Herrn mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des Herrn zu schauen und [ihn] zu suchen in seinem Tempel." (Psalm 27,4)

"Mein Herz hält dir vor dein Wort: »Sucht mein Angesicht!« Dein Angesicht, o Herr, will ich suchen." (Psalm 27,8)

"Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum ... so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser." (Hebräer 10,19+22)

"...werdet voll Geistes; redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen." (Epheser 5,18b-19)

Hier gibt es eine ganze Seite mit Bibelstellen, über die es sich lohnt nachzudenken/zu meditieren.

Für mich (Luna) war es eine sehr gesegnete Zeit, in der Gegenwart Gottes einfach zu sein. Ich hatte an einem Tag eine recht lange Zeit im Gebetsraum. Früher konnte ich mir nie vorstellen, "so lange" zu beten! Es klingt vielleicht komisch, aber wenn ich nicht gleich losratterte vor Gott im Gebet, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich dachte, so eine Schicht im Gebetsraum müsste bis auf die Minute für Gebet "effektiv genutzt" werden, schließlich war ich ja fürs Beten gekommen! Ich habe gelernt, dass ein Gebet zuerst mit Dank und Lob beginnen sollte, und erst dann Fürbitte kommt.

Mittlerweile habe ich aber verstanden, dass es Gott nicht darauf ankommt, wie viele Gebetsanliegen ich in einer Stunde aufzusagen schaffe und in welcher Reihenfolge ich was bete, sondern - auf mein Herz. Meine innere Einstellung zu dieser Zeit mit Ihm sind Ihm wichtiger als jedes Opfer. Und das hat sich an diesem besonderen Tag im Gebetsraum noch einmal stark bestätigt. Er freut sich einfach so über uns! Wir müssen nichts abarbeiten in seiner Gegenwart, sondern können einfach sein. Wir können uns einfach freuen, dass Er uns liebt, und wir ihn. Dass wir so wie wir sind jederzeit zu Ihm kommen können - was für ein Privileg!.
Und so habe ich die meiste Zeit dagesessen und Ihm einfach nur "Praise You, Lord, Praise You, Jesus" gesagt. Ich saß in einer warmen, geborgenen Wolke seiner Vaterliebe und habe gespürt, wie geliebt und gewollt und angenommen ich von Ihm bin. Ja, Vaterliebe tut so gut und ich habe sie dort in vollsten Zügen genossen!

In einem der vielen Lieder des Gebetshauses Sl. Brod heißt es nicht umsonst: "Ich möchte deine Umarmung, ich möchte deine Liebe, ich möchte dein Herz kennen lernen. Deine Gegenwart ist meine Erholung, ich will Dich. In deiner Umarmung erhole ich mich." Und in einem anderen: "Wenn ich in deine Gegenwart komme, überflutet mich deine Liebe, dein Frieden. Denn wenn ich zu dir komme, Vater, ist es mein Ziel, dein Herz zu erfreuen. Sag mir, was du denkst, offenbare mir dein Herz." - Und das geht nur in der "Wildnis", in der Einsamkeit mit und vor Gott.
Klar ist es auch schön, Gottesdienste, Freizeit und Co. zu erleben, und natürlich ist Gott auch dort anwesend. Aber diese tiefe Zweisamkeit mit Gott erlebt man nur in der Stille. Das wusste auch Jesus, weshalb er diese Stille mit seinem Abba immer wieder gesucht hat. An diesem Ort können wir ganz roh, verletzlich und echt sein und uns einfach von Gott lieben, heilen, trösten, umarmen lassen. 

Ich (Harry) glaube, dass jeder - egal ob Teenie, mittleren Alters oder Rentner, egal ob "vorbildlicher Christ" oder suchende Seele - jeder, der regelmäßig aufrichtigen Herzens Zeit in Gottes Gegenwart verbringt, Folgendes bestätigen kann: diese enge Gemeinschaft mit Vater, Jesus und Heiligem Geist ist das schönste und erfüllentste Erlebnis dieses Lebens, viel besser als alle möglichen Freuden und Erfolge dieser Welt. Außerdem fällt es in dieser Nähe Gottes viel leichter die Enttäuschungen und Probleme unseres Lebens zu überwinden. Alle unsere Nöte werden in Seiner Gegenwart einfach unwichtig. Schlussendlich verändern wir uns in Gottes Gegenwart in das Bild seines Sohnes Jesus und so kann Er durch Seinen Geist immer mehr unsere Bestimmung durch uns erfüllen, Ihm selbst zu Ehre und uns zum Segen.

Kurzes Update von uns

In Karlovac kehrt langsam der Frühling ein. An unserem ersten Urlaubstag durften wir vier Kollegen von Luna sehen und eine von Ihnen verabschieden, weil sie nach Deutschland zurückzieht. Das war sehr schön für uns alle. Ich (Luna) hatte es auf dem Herzen, der Kollegin eine Leinwand mit Bibelinhalt zu schenken und der Geist führte mich dazu, den 23. Psalm auf Englisch zu schreiben. Der 23. kam mir immer wieder in den Sinn und passte irgendwie zu meiner Kollegin und ihrer Lebenssituation. Englisch wählte ich letztlich aus, weil es auf Deutsch einfach nicht hingepasst hätte. Als wir dann bei besagter Kollegin waren, erzählte sie, dass der erste Vers des Psalms ihr Konfirmationsspruch und Englisch ihre Lieblingssprache sei! Wieder mal ein Volltreffer vom Geist. Inzwischen schickte sie mir Bilder, in der die Leinwand schon ihren festen Platz in der neuen Wohnung hat. :-)

Ich (Harry) arbeite weiter an Online-Marketing und Kundenkontakt für seine Firma, für die ich ab April/Mai wieder als Wildwasser- und Outdoorguide tätig sein werde. Da es diesen Sommer ein Vollzeitvertrag werden und auch einige Mehrtagestouren dazukommen sollen, könnt ihr gerne für uns beten, dass wir als Familie mit einander und mit Jesus verbunden und stark bleiben in der Frucht des Geistes (Liebe, Frieden, Freude, Geduld, Freundlichkeit... und Dankbarkeit 😏).

Junia hat vor einer Woche die Windpocken bekommen. Es ging ihr aber ziemlich gut, doch zur Schule geht sie natürlich nicht. Vielleicht am Montag oder Dienstag wieder. Bei Amos sind sie noch nicht ausgebrochen. Auch Luna ist sich nicht sicher, ob sie dagegen Antikörper hat. Da sind wir gespannt auf die nächsten Wochen. 😉

In unserer Gemeinde dürfen wir immer starke Gebets- und Anbetungszeiten erleben und es gibt wieder mehr Gelegenheiten anderen zu dienen. Eine Freundin hat sich zu Jesus bekehrt und beginnt gerade den Jüngerschaftsprozess. Ein anderer Kontakt, der schon 2-3 Jahre mit Jesus lebt, möchte sich da mit einklinken. Wieder ein anderer Bekannter, den unsere Schwestern bei der Arbeit im Krankenhaus kennengelernt haben, bekennt sich nun auch zu Jesus und streckt sich nach Rettung und neuem Leben aus. Preist den Herrn - Er ist immer am Wirken, ob wir das spüren oder nicht.

Diesen Sommer werden wir wohl nicht nach Deutschland kommen; vielleicht wird es einmal in der Wintersaison etwas. 

Seid ganz lieb gegrüßt und gedrückt!

Der Friede es allmächtigen Vaters, der jeden von euch liebt, sei mir euch allen,

Harry, Luna, Junia und Amos